Säule 3a Rendite: Wie viel Performance ist realistisch?
Säule 3a

Säule 3a Rendite: Wie viel Performance ist realistisch?

Die steuerliche Förderung der Säule 3a ist bekannt – ihre Rendite wird oft unterschätzt. Dabei entscheidet langfristig nicht der Steuerabzug, sondern die Performance der gewählten Anlage über den Vermögensaufbau. Dieser Artikel zeigt, welche Rendite in der Säule 3a realistisch ist, wie gross der Unterschied zwischen Sparkonto und Fonds sein kann und warum Kosten, Strategie und Anlagehorizont den entscheidenden Einfluss haben.

Bei der Säule 3a sprechen viele über Steuern. Über Rendite hingegen erstaunlich wenige. Dabei entscheidet langfristig nicht der Steuervorteil darüber, wie viel Vermögen entsteht – sondern die Performance der gewählten Anlage.

Wer die Säule 3a ernsthaft als Vorsorgelösung nutzt, sollte sich weniger fragen, ob er einzahlt, sondern wie sein Geld innerhalb der Säule arbeitet.

Steuerersparnis ist einmalig – Rendite wirkt jedes Jahr

Die steuerliche Abzugsfähigkeit der Säule 3a ist attraktiv. Sie wirkt jedoch nur im Jahr der Einzahlung. Die Rendite hingegen entfaltet ihre Wirkung über Jahrzehnte.

Ein vereinfachtes Beispiel:

  • Steuerersparnis pro Jahr: einige tausend Franken
  • Anlagehorizont: 20–40 Jahre
  • Wirkung der Performance: exponentiell

Langfristig übersteigt der Einfluss der Rendite den Steuereffekt um ein Vielfaches. Wer sich ausschliesslich auf Steuern fokussiert, optimiert am falschen Ende.

Sparkonto vs. Fonds: Der Renditeunterschied ist massiv

Viele 3a-Guthaben liegen noch immer auf Sparkonten. Das mag sicher wirken, ist aber aus Renditesicht problematisch.

3a-Sparkonto

  • Sehr tiefe Zinsen
  • Nach Inflation oft reale Verluste
  • Kaufkraft nimmt über die Jahre ab

3a-Fonds

  • Investition in Aktien, Obligationen oder Mischstrategien
  • Höhere Schwankungen
  • Langfristig deutlich bessere Renditechancen

Historisch betrachtet war der Kapitalmarkt über lange Zeiträume der einzige Weg, reales Vermögen aufzubauen. Das gilt auch innerhalb der Säule 3a.

Performance entsteht nicht durch Glück, sondern durch Struktur

Gute 3a-Performance ist kein Zufall. Sie hängt von klar identifizierbaren Faktoren ab:

  • Aktienquote: Je höher, desto grösser das langfristige Renditepotenzial
  • Kosten: Hohe Gebühren fressen Performance – jedes Jahr
  • Anlagestrategie: Passiv, aktiv, regelbasiert oder kombiniert
  • Disziplin: Durchhalten in schwachen Marktphasen

Kurzfristige Schwankungen sind unvermeidlich. Langfristig entscheidet, ob die Struktur stimmt.

Fünf-Jahres-Renditen: Aussagekräftig, aber nicht alles

Viele Anbieter werben mit historischen Renditen. Diese Zahlen sind nicht irrelevant – aber sie müssen richtig eingeordnet werden.

Wichtig zu wissen:

  • Vergangene Performance ist keine Garantie für die Zukunft
  • Kurze Zeiträume können verzerren
  • Vergleichbarkeit ist nur bei ähnlicher Strategie sinnvoll

Trotzdem gilt:
Wer über Jahre systematisch schlechter abschneidet als vergleichbare Lösungen, liefert ein klares Signal.

Kosten: Der unsichtbare Performance-Gegner

Kosten wirken leise, aber konstant. Ein Prozentpunkt mehr Gebühren pro Jahr kann über Jahrzehnte einen sechsstelligen Betrag ausmachen.

Zu beachten sind:

  • Gesamtkostenquote (TER)
  • Allfällige Zusatzkosten auf Produktebene
  • Versteckte Gebühren bei Strategieanpassungen

Performance muss immer nach Kosten betrachtet werden. Alles andere ist Augenwischerei.

Risiko ist kein Fehler – falsches Risiko schon

Viele vermeiden Risiko, ohne zu definieren, was sie darunter verstehen. Dabei ist Risiko in der Säule 3a nicht optional, sondern inhärent.

Entscheidend ist:

  • Passt das Risiko zum Anlagehorizont?
  • Wird es bewusst eingegangen?
  • Ist die Strategie nachvollziehbar?

Ein zu tiefes Risiko über Jahrzehnte kann genauso schädlich sein wie ein zu hohes zur falschen Zeit.

Rendite braucht Zeit – und Geduld

Die Säule 3a ist kein kurzfristiges Anlageinstrument. Wer jährlich die Strategie wechselt oder bei jeder Marktkorrektur reagiert, sabotiert die eigene Performance.

Langfristiger Erfolg basiert auf:

  • klarer Strategie
  • tiefen Kosten
  • ausreichend Aktienanteil
  • konsequentem Durchhalten

Geduld ist kein emotionaler Ratschlag, sondern ein ökonomischer Vorteil.

Fazit: Ohne Performance bleibt die Säule 3a Stückwerk

Die Säule 3a entfaltet ihr volles Potenzial nur dann, wenn Rendite ernst genommen wird. Steuerersparnisse sind ein Bonus – nicht der Kern. Die besten Performer bei den 3a Lösungen sind fast ausschliesslich Angebote mit sehr hohem Aktienantei. Bei der 5-Jahresperformance liegen die Produkte mit den besten Renditen in einem Bereich von 60-80% Performance. Unser Vergleich der 3a Lösungen gibt ein umfassenden Überblick über die Schweizer 3a Angebote.

Die entscheidenden Fragen lauten:

  • Wie arbeitet mein 3a-Geld am Kapitalmarkt?
  • Welche Rendite erziele ich nach Kosten?
  • Ist meine Lösung langfristig konkurrenzfähig?

Wer diese Fragen nicht beantworten kann, verschenkt einen grossen Teil der Möglichkeiten, die die Säule 3a eigentlich bietet.

Hinweis:
Evaluno analysiert die Rendite und Performance von Säule-3a-Produkten datenbasiert und vergleichbar. Ziel ist Transparenz – nicht Marketing.